alltag-in-atlantis
  Mein Buch "Kann denn Helfen Sünde sein?"
 
Ja, ich muss es gestehen: Auch ich habe ein Buch geschrieben. Ich war allerdings etwas eher dran als beispielsweise Dieter Bohlen und auch meine Thematik  ist eine andere. Bei mir geht es um meine Erlebnisse auf Intensivstation, auf der ich arbeitete und um das, was ich an Informationen weitergeben möchte. Ich schreibe in der Ich-Form, habe jedoch zwei verschiedene Leben (das meines Lebensgefährten und meines) an EINEM roten Faden aufgehängt. Dem der Erfahrungen eines Pflegers. Das Buch wurde nicht neu aufgelegt, da der Verlag nicht mehr existiert und ich nicht mehr den Nerv hatte, mich um einen neuen Verlag zu kümmern. 
Hier kommt ein kleiner Vorgeschmack. Wer das Buch haben möchte, kann diesen link anklicken oder mich direkt anschreiben.
http://www.amazon.de/Kann-denn-Helfen-S%C3%BCnde-sein/dp/3932075145/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1375052080&sr=1-1








Vorwort: "Kann denn Helfen Sünde sein?"
 
Es gibt viele Bücher über Medizin und Therapien.
Entweder sind sie von Leuten geschrieben, die auf der Heilwelle schwimmen und mehr Unheil
Als Sinnvolles stiften oder es handelt sich um Autoren, die Ärzte sind und der Leser versteht nur Bahnhof.
Von denen, die rund um die Uhr mit Patienten umgehen, gibt es so gut wie nichts Gedrucktes, 
das in einem Buchladen zu kaufen wäre.
Wie es also so zugeht hinter den Kulissen und was passiert mit dem Patienten- mit Ihnen oder mit mir- reflektieren Krankenschwestern und Pfleger in der Regel nicht.
Verbietet ihnen der Berufskodex, über ihre Erlebnisse am Arbeitsplatz zu schreiben?
Oder haben sie etwa Angst? Nun, Letzteres ist nicht auszuschliessen, denn wer ehrlich über Vorgänge und Zustände berichtet, gilt schnell als Nestbeschmutzer.
Überlegt habe ich auch lange, ob ich schreibe, aber noch länger überlegten die Verlage, als das Manuskript fertig war.
„Das ist ja recht amüsant zu lesen,“ hiess es oft, „aber leider ist unser Bedarf an neuen Sachen schon gedeckt.“  Andere äusserten lebhaftes Interesse am Thema, aber dummerweise wäre es weder ganz Erlebnisbericht noch Sachbuch. Und einmal hatte ich das Pech, zur gleichen Zeit wie ein berühmter Arzt bei einem Verlag anzuklopfen. Dort sagte man mir dezent, aber doch wenigstens ehrlich,
dass Niemande wie wir- und dann noch OHNE Doktortitel!- keine Chance hätten.
Als ehrlicher Schreiber, der glaubt etwas mitteilen zu müssen, fing ich allmählich an, die
Stirn zu runzeln....
Sind denn die Bettgeschichten einer geistig unterbelichteten Millionärsgattin wirklich um so vieles wichtiger für die Leute oder die Herzensergüsse einer alternden Schriftstellerin an einen zähen Jesuiten?  Natürlich, das erheitert die Massen, es stellen sich keine unbequemen Fragen, es schläft sich gut nach solcher Lektüre und der IQ bleibt unangetastet.
Dass die Geschichte eines Krankenpflegers, die ich erzähle, dennoch verlegt wurde, ist dem Mut eines unkonventionellen Verlages zu danken, der sich neben der Sorge um Auflageziffern und Absatz
auch noch anderen Prinzipien verschrieben hat.
Sensationen teile ich nicht mit. Ich mache es mir zur Aufgabe, Ihnen, der/die Sie wenig oder gar nichts
Über Medizin/Technik/Therapie wissen, zu berichten, was ich und mein Lebensgefährte in zwanzigjähriger Tätigkeit als Zivi, Notarztwagenfahrer und Intensivpfleger/in gesehen haben und wie ich es beurteile.
In den letzten zwölf Jahren arbeitete ich auf einer Internen Intensivstation und sprach mit vielen Patienten, habe sie notversorgt, gepflegt und manche auch beim Sterben begleitet.
Ich hatte Einblick in ihr Leben, in die körperliche und seelische Situation vieler Menschen.
MIR teilten sie ihre Ängste und Hoffnungen mit, MIR, der ich acht Stunden tags
oder nachts ausschliesslich mit ihnen beschäftigt war. Der nicht nur einmal kurz zur Visite kam.
Wer im medizinischen Bereich arbeitet, stellt sich irgendwann die Frage: Ist es noch sinn-voll oder schon Wahn-Sinn, was heute in unseren Krankenhäusern passiert? Und welche Rolle spielt der Patient als menschliches Wesen in diesem System- oder hat das System sich schon verselbständigt?
Es steht fest, dass dieses Dilemma existiert. Es steht auch fest, dass es durch steifbeinige Ignoranz und Klammern an verkrusteten Hierarchiestrukturen nicht behoben werden kann.
Mit meiner Meinung stehe ich keineswegs alleine da. Viele Krankenschwestern und Pfleger stimmen mir zu, wenngleich auch leise....
Ich hörte mich unter ihnen um und es war ganz egal, aus welchem Bereich oder woher sie kamen:
Die Zustände in deutschen Krankenhäusern sind hinter den Kulissen gleich oder ähnlich.
Was mich mit am meisten beunruhigt, ist die Stille unter dem Pflegepersonal.
Viele haben Frust und sie schämen sich dessen, denn sie denken, nur sie seien mit diesem „Makel“ behaftet.
Jeder von uns kann heute oder morgen als Patient im Krankenhaus landen.
Es geht oft so schnell, dass die Leute von der Situation völlig überfahren sind und sich in ihrer Hilflosigkeit wie Kinder verhalten. Das macht es leicht, ihnen Entscheidungen abzunehmen, auch solche, die sie besser selbst träfen!  Oft wird gar nicht viel gefragt, man geht davon aus, dass der Patient schon einverstanden sein würde, schliesslich handele man ja nur zu seinem Besten.
Dabei weiss man oft wirklich nicht, was das Beste wäre- was er denn wollte oder ablehnte oder was für ihn gerade noch ertragbar wäre.
Man weiss es nicht bei einem ansprechbaren Kranken und erst Recht nicht bei einem Bewusstlosen.
Die Patienten selbst sagen oft: Wenn ich eine Entscheidung treffen sollte- woher, bitte, soll ich wissen, was gut oder richtig für mich ist. Ich habe von Medizin keine Ahnung! Dazu sage ich Ihnen:
Sie können entscheiden, wenn Sie WISSEN, worum es geht und das werden Sie nur erfahren, wenn Sie fragen- oder wenn dies jemand anderer für Sie tut.
Seien Sie kritisch und verfolgen Sie alles um sich herum, besonders aber Ihre Therapie.
Vielleicht ist mein Bericht eine Art Hilfestellung, ein kleiner Schubs, so dass Sie sich als Patient zu mehr Selbstbewusstsein entschliessen können, auch zu mehr Mitarbeit und damit zu mehr Kontrolle.
Vergessen Sie nie: Sie bezahlen (und zwar in jeder Hinsicht) deshalb sind SIE der Boss. Nützen Sie also Ihr Potential!


 
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